Mit Pferd und Wagen, sowie Elefant und Esel  sind heute nur noch die wenigsten unterwegs, deshalb schenken wir uns die Sicht auf diese einst durchaus sehr wichtigen Transportmittel. Werfen wir stattdessen den Blick auf die Fahr- und Flugzeuge von heute.

Es fing alles in den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren an. Deutschland begann, sich von den Folgen des 2. Weltkriegs zu erholen, und Lieder wie “Zwei kleine Italiener” sorgten für kräftiges Fernweh im Westen Deutschlands. Die Mittel, sein Urlaubsziel erst in Italien, später dann auch in Spanien zu erreichen, waren zuallererst der eigene PKW, dicht gefolgt vom eigenen Gespann. Und dann begann der Siegeszug der Omnibusse. Dienten sie zunächst wirklich nur dazu, den Urlaubsort zu erreichen, mutierten sie schon bald auch zum Transportmittel vor Ort. Das erleichterte natürlich auch den Drang, vor Ort vieles Neues zu entdecken, und unterstützte damit den Wunsch nach einer Wiederholung der jeweiligen Reise. Was übrigens ganz im Sinne der Reiseveranstalter war.  Bald schon wurden auch die ersten “Urlaubszüge” eingesetzt, Sonderzüge, die den Ferienreisenden direkt an seinen Urlaubsort brachten. Und da die Zeit ja nicht stehen bleibt, wurden auch zuerst vereinzelt, später dann häufiger, Flugzeuge eingesetzt, die damit auch weiter entfernte Urlaubsziele erreichbar machten. Heute sind die Flieger eigentlich “das Transportmittel” schlechthin, Denn egal, ob stationärer Urlaub im Ausland oder als Zubringer zu den diversen Kreuzfahrthäfen, immer häufiger werden hierfür Flugzeuge eingesetzt.

Orient expressWaren das noch Zeiten, als 1905 der legendäre Orientzug Express startete, der damit eigentlich den Tourismus erfand, in dem er London mit Istanbul verband. Wenig später folgten bereits andere “Linien”, die z.B. andere europäische Hauptstädte in das Netz mit einbanden. Natürlich war er zu der Zeit nur den “besser verdienenden Bürgerlichen”, ansonsten aber Spionen, Adligen, gewissen Damen der Halbwelt und sonstigen Machthabern vorbehalten. Als Nostalgiefahrt kann man ihn aber noch heute buchen. Später kamen dann die sogenannten “Ferienzüge” dazu. Und natürlich wurde auch der Komfort bei diesen Reisen ständig erhöht. Doch trotzdem ist heute der Zug nur noch mehr oder weniger zum Zubringer zu den Flughäfen und Kreuzfahrtterminals mutiert.

gespannUnd dann kam das Auto. Was für ein Abenteuer, als man auf der Fahrtautos parken am flughafen nach Italien noch mit dem eigenen Gespann die klassischen großen Alpenpässe bezwingen musste. Alpenpässe, auf denen heute längst kein Auto mehr fährt, es sei denn, der Fahrer gehört zu einem Troß, der die Radrennfahrer auf der Tour de Suisse begleitet. Doch auch hier änderte die Zeit (fast) alles. Heute nimmt man das eigene Auto für Urlaubsfahrten nur noch für überschaubare Entfernungen und mit dem Wohnwagen zum Camping nach Italien fährt auch schon lange niemand mehr. In der heutigen Zeit stellt man das Auto am nächsten erreichbaren Flughafen ab und nimmt von da ab das Flugzeug nach Mallorca, auf die Kanaren, nach Ägypten oder in die Türkei. Ist halt viel komfortabler, als selbst zu fahren und damit vom Urlaub selbst wenig bis nichts zu haben

bus Mit dem Auto kamen die Omnibusse. Zuerst nur mit einem oder bus neuhöchstens zwei Zustiegspunkten brachten sie die Feriengäste zu ihren Bestimmungsorten. Der Bus fuhr dann zurück, um die nächste Feriengesellschaft zu holen. Für die Verpflegung für unterwegs sorgte man selbst oder gewöhnte sich an, die regelmäßigen Toilettenpausen zu nutzen. Toiletten im Bus gab es nämlich am Anfang noch nicht. Doch auch das änderte sich. Die heutigen Reisebusse haben natürlich auch Toiletten an Bord. Und eine voll funktionsfähige Bordküche für warme und kalte Getränke und alle möglichen Snacks für zwischendurch. Und heute sind die Busreisen so durchorganisiert, daß in den meisten Fällen sogar eine Haustürabholung erfolgt. Natürlich verbleibt der Bus heute auch vor Ort, um für Ausflüge und Besichtigungsfahrten genutzt zu werden.

alter fliegerEs ist übrigens eine Mär, daß an Passagiere der legendären flugzeugSpantax-Airline auf ihren Flügen nach Mallorca
im Flugzeug Nietenzangen und Nieten ausgegeben wurden, damit diese während des Fluges die notwendigen Reparaturen an der Außenhaut vornehmen konnten. Richtig ist aber, daß die Wellblechflieger von einst bis heute einige Änderungen erfahren haben, die das Reisen mit diesen Fluggeräten viel angenehmer und komfortabler machen. Und die Träume gehen inzwischen ja schon viel weiter: Hin zum klimaneutralen Fliegen per Wasserstoffantrieb bis zu Plänen für Raketenflieger, die die reine Flugzeit soweit verkürzen sollen, daß die Zeit, die man zum Einchecken braucht, länger ist als der Flug selbst.

kreuzfahrer“Mein Hotel zeigt mir die Welt” ist der Slogan der Reederei AIDAmsc virtuosa und damit genau das Richtige für Städtereisende, die eigentlich gar keine Städtreise machen wollen. Sie machen nämlich einfach eine Kreuzfahrt. Routen gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Und Superlative natürlich auch. So hat das größte Schiff, das 2020 in See sticht bereits eine sagenhafte Kapazität von 6334 Gästen. Eine komplette Kleinstadt also. Und die Attraktionen an Bord können sich natürlich auch sehen lassen: Vom Cirque du Soleil at Sea angefangen, über eine Galleria mit perfekter “Dome-Show”, wenn es draussen dunkel wird, bis hin zu Zoe, dem virtuellen Kreuzfahrt-Assistenten. Und andere Schiffe haben natürlich ganz andere Highlights. Und auch dem Klimaschutz wird verstärkt Rechnung getragen, indem immer mehr Schiffe sowohl auf Einwegplastik an Bord verzichten, als auch mit umweltfreundlichen Antrieben glänzen können.

Transportmittel